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Büchernachlese-Extra: Die besten Bestseller-Kriminalautoren

Michael Connelly

Der Poet

Roman. Heyne Verlag, München 1998. 480 Seiten. ISBN: 3-453-13853-8, >>> Amazon

Jack und Sean McEvoy waren Zwillingsbrüder. Beide hatten Erfahrung in der Gesprächsführung mit schockierten Angehörigen von Ermordeten. Jack als Gerichtsreporter, Sean als Detective bei der Mordkommission in Denver. Diesmal jedoch ist Jack in der Rolle des Hinterbliebenen, dem der Tod Seans mitgeteilt wird. Aber auch wenn alles darauf hindeutet - an einen Selbstmord seines Bruders vermag Jack nicht zu glauben. Bei seinen Nachforschungen entdeckt Jack, daß der seltsame Abschiedsbrief Seans das Verszitat eines Gedichtes von Edgar Allan Poe ist. Und er stößt auf andere ungelöste Todesfälle von Polizisten, die sich in ihren Abschiedsbriefen ebenfalls der Worte dieses Meisters des Morbiden bedient haben.
Erst steht Jack mit seinen Vermutungen ziemlich allein, aber schließlich überzeugt er sogar das FBI, das daraufhin eine Sonderkommission unter dem Stichwort "Poet" bildet. Da Jack das Ganze ins Rollen gebracht hat, darf er bei den neu aufgenommenen Untersuchungen exklusiv dabeisein - sehr zum Widerwillen mancher "Agents", die in den Medien alles andere als eine hilfreiche "Vierte Gewalt" sehen.
Michael Connelly läßt seinen Ich-Erzähler Jack auf den ersten Zeilen wie Humphrey Bogart als Detektiv Marlowe aus dem "OFF" raunen - und man befürchtet schon das Schlimmste. Aber solche Sätze wie "Tod ist mein Ressort. Ich lebe von ihm. Ich schmiede meinen beruflichen Ruhm mit seiner Hilfe" sind nur in die erste Seite gemeißelt worden. Zudem eröffnet Connelly alsbald einen neuen Erzählstrang in der dritten Person, der die pädosexuellen Eigenarten eines gewissen William Gladden vorstellt. Beiden Stränge entwickeln dann eine zueinander strebende Dynamik, die einen das Buch nur noch höchst widerstrebend vor seinem Ende zur Seite legen läßt.
Nach einer Verfolgungsjagd, die neben "Köpfchen" auch den Einsatz neuester Kommunikationstechnologien herausfordern, serviert der Autor zum Schluß noch einige Volten, die selbst passionierte Krimiliebhaber verblüffen dürften.

Weitere Besprechungen zu Werken von Michael Connely siehe:
Michael Connely: Der Poet (1998)
Michael Connely: Der Mandant (2007)

Buechernachlese © Ulrich Karger


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