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Elke Hermannsdörfer

Pfauentänze

Roman. Spectrum Verlag, Stuttgart 1987, 300 S., ISBN: 3-7976-1434-9, >>> Amazon
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Der bisher als renomierter Verleger von Jugendbüchern bekannte Spectrum-Verlag zwingt die Buchhändler zum Umsortieren, denn PFAUENTÄNZE sollte jedermensch zugänglich gemacht werden. Der spannungsgeladene Rahmen dieses Romans ist Gott sei Dank fiktiv, aber ... eben nicht völlig auszuschließen. Ein künstliches Gen wird als 'Waffe für den Frieden' gegen das US-amerikanische Außenministerium eingesetzt, worauf schon bald die halbe Belegschaft unter Qualen sterben muß. Die ganze Menschheit ist davon bedroht, da sich dieses Gen wie ein Virus schell und ohne äußere Erkennungszeichen verbreitet - außerdem weiß noch keiner, daß dieses Sterben von einem künstlichen Gen verursacht wird ...
Elke Hermannsdörfer weiß wovon sie schreibt. Sie war mehrere Jahre in wissenschaftlichen Laboren tätig. Fachbegriffe und die meist eintönig zeitraubenden Methoden der Genforschung werden nicht 'irgendwie' umschrieben, sondern prägnant vorgeführt. Der nicht so sehr an Fachspezifischem interessierte Laie muß sich jedoch nicht durch den 16-seitigen Anhang mit Begriffserläuterungen und Literaturangaben quälen, um genügend Verständnis für den Handlungsablauf zu erlangen. Gerade den Laien, der den Auswüchsen der Wissenschaft oft hilflos gegenübersteht, möchte die Autorin mit gut verdaulichen Denkanstößen anregen. Ein eindeutiges 'Ja oder nein zur Gentechnologie' kann und will sie nicht geben. Bei aller berechtigten Kritik sind für sie die vielen positiven Anwendungsbereiche z.B. bei der Heilung von Krankheiten nicht zu übersehen. Die wissenschaftliche Erkenntnis ist ein Mittel in der Hand des Menschen - und die handelnden Prototypen ihres Romans dürften der Realität sehr nahekommen. Demnach beginnt sich auch bei dieser Spezies Mensch ein Verantwortungsgefühl für's 'Ganze' zu regen, aber letztlich müssen sich doch alle einer autoritätshörigen, von 'Veröffentlichungen' abhängigen Hierarchie unterordnen.
Nach dem Lesen dieses packend und kompetent geschriebenen Werkes wird die Angst vor dem Machbaren, insbesondere innerhalb der Gentechnologie sicherlich nicht geringer, aber diese Angst kann nun wenigstens zielgerichtet Antworten auf zwei Fragen fordern: Wer forscht, und warum forscht jemand?

Buechernachlese © Ulrich Karger


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