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(Vor-)Lesetipps 1992-2003
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Die gesammelten Kurzhinweise aus der Kolumne
(Vor-)Lesetipps - nicht nur für Kinder / 2001
von Ulrich Karger

(Zu anderen Titeln finden Sie ausführlichere Besprechungen in der Büchernachlese oder Kinder- und Jugendbüchernachlese.
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Autor: Titel in der Reihenfolge ihrer Nennung ...
Jean-Baptiste Baronian: ICH HAB DICH EINFACH SO LIEB
Petra Probst: PICCOLINO UND DIE ANGSTHASEN
Judy Hindley: DAS PERFEKTE KLEINE MONSTER
Rosemarie Künzler-Behnke: ICH MAG DICH DOCH!
Ian Falconer: OLIVIA
Sarah Dyer: FÜNF KLEINE TEUFEL
Miriam Monnier: ICH BIN ICH
Fulvio Testa: DIE UNENDLICHE REISE
Shen Roddie: LIEBER KLEINER SCHNATTERSCHNABEL
Papan: ICH KANNS BESSER!!
Anne Liersch: NELE & WUSCHEL
Colin Thompson: WENN SALLY FLIEGT
Rudyard Kipling: WIE DAS KAMEL ZU SEINEM HÖCKER KAM
Ivana Jokl: PAUL IST MEIN FREUND
Bernhard Hagemann: EIN VERRÜCKTER UMZUG
Julia Boehme: E-MAILS UND GEHEIMNISSE


ab 2 Jahre
Mamas haben einen lieb - aber wie? Mama Pinguin mit den Flügeln, Mama Robbe mit den Flossen, aber damit ist es längst nicht getan. Der kleine Eisbär Polo erfährt schließlich, dass seine Mama ihn mit allem liebt, was sie hat. ICH HAB DICH EINFACH SO LIEB von Jean-Baptiste Baronian liegt nun auch als altersgerecht, allerdings nicht ganz bildsynchron gekürztes, stabiles Pappbilderbuch vor und ist allein schon wegen der knuddeligen Illustrationen von Noris Kern ein Muss (Oetinger; 16 S.; 14,80 DM >>> Amazon).


ab 3 + 4 Jahre
PICCOLINO UND DIE ANGSTHASEN stellt gekonnt ein Vorurteil auf den Kopf. Piccolino ist nämlich ein Hase, der einer Sache auf den Grund geht, bevor er voller Panik wegrennt. Petra Probst erzählt hier in farbenfrohen Bildern ein afrikanisches Märchen nach, das den Kleinen gewiss Spaß und zugleich Mut machen wird (Thienemann; 32 S.; 19,80 DM >>> Amazon).

Wunderbar gegen den Strich gebürstet ist DAS PERFEKTE KLEINE MONSTER von Judy Hindley, ausgestattet mit herrlich monströsen Illustrationen von Jonathan Lycett-Smith. Der hier vollendet mit dem Gegensatz spielende angelsächsische Humor stellt uns ein kleines Monster vor, dass am Ende Eltern, Verwandte und Freunde eben nicht mit der gewünschten schrecklichen Grimasse, sondern mit einem Lächeln zu "schocken" weiß (Neugebauer; 24 S.; 21,80 DM >>> Amazon).

Rosemarie Künzler-Behnke erzählt in ICH MAG DICH DOCH! von der Last eines Bruders mit seiner kleinen Schwester. Sie zieht ihm die Aufmerksamkeit von den Eltern ab und macht alles kaputt. Doch als sie nach einem Streit verschwunden ist, freut sich Tim doch sehr, als er Sophie wieder findet. Illustriert mit den einfühlsamen Bildern von Scholte von Mast wirbt diese Geschichte "aus dem Leben" für Verständnis unter Geschwisterkindern (Ravensburger; 24 Din-A-4-Pappseiten; 19,80 DM >>> Amazon).

Das hinreißendste Schwein dieser Bilderbuchsaison dürfte "OLIVIA" von Ian Falconer (übersetzt von Monika Osberghaus) sein. Sein Text und seine Bilder sind wunderbar aufeinander abgestimmt und spiegeln derart trefflich die Allüren eines zuweilen recht anstrengenden Einzelschweins, dass Kinder wie Erwachsene ihre helle Freude daran haben werden (Oetinger; 40 S.; 24,- DM >>> Amazon)

FÜNF KLEINE TEUFEL nehmen sich, was ihnen von der Welt am besten gefällt: die Sonne, den Himmel, das Land, das Meer und den Mond. Aber bald wird ihnen klar, dass das eine ohne das andere nicht wirklich zu haben und zu bewundern ist. Sarah Dyer erzählt hier in der gelungenen Übersetzung von Alexandra Rak eine zum Nachdenken anregende Geschichte und hat dazu herrlich skurrile Illustrationen geschaffen, die auch das Lachen nicht zu kurz kommen lassen. (Oetinger; 32 S.; 24,- DM >>> Amazon)

Ein sehr grundsätzliches Problem weiß Miriam Monnier mit ICH BIN ICH auszumalen. Einmal ist die Ich-Erzählerin für etwas zu klein, dann aber wieder groß genug, um eine Angelegenheit allein zu lösen. Nur gut, dass Mama sie genau so lieb hat, wie sie ist. Ein einfühlsamer Text mit bezaubernden Bildern zum wachsenden Rollenverständnis eines Kindes. (Neugebauer; 32 S.; 26,- DM >>> Amazon)

Fulvio Testa lädt die Kinder zum genauen Hinsehen ein. DIE UNENDLICHE REISE führt über Bilder in Bildern von den Weiten eines Meeres durch ein Mauseloch zurück in eine zum Stöbern einladende Rumpelkammer. Die kurzen Texte stellen stets Fragen zum jeweiligen Bild und lassen genug Zeit zum gemeinsamen Betrachten. (Nord-Süd; 32 S.; 26,- DM >>> Amazon)

LIEBER KLEINER SCHNATTERSCHNABEL ist eine hinreißend komische wie spannende Geschichte von Shen Roddie (Übersetzung Leo Strohm). Frau Wolf hat großen Hunger und würde am liebsten eine dicke, fette Ente verspeisen. Sie findet immerhin ein Enten-Ei, beherrscht sich aber und brütet es aus. Doch als der Moment der Wahrheit kommt, isst sie mit der kleinen Ente lieber gemeinsam eine Melone. Die witzigen Bilder von Selina Young setzen diesem Abenteuer um Begierde und Liebe den I-Punkt auf. (Ellermann; 32 S.; 19,80 DM >>> Amazon)


ab 5 Jahre
Viele Erwachsene kennen die Cartoons von Papan. Mit "ICH KANNS BESSER!!" liegt nun auch sein bereits drittes Bilderbuch für Kinder vor. In seinen Bildern fast so detailreich wie seinerzeit Ali Mitgutsch aber wesentlich frecher und (aber-)witziger wird diese Geschichte über Angebereien jung und alt gleichermaßen überzeugen (Ellermann; 32 S.; 19,80 DM >>> Amazon).

Als kompetente Bibliothekarin und Mutter weiß die Berlinerin Anne Liersch, welche Geschichten bei Kindern angesagt sind. In "NELE & WUSCHEL" erzählt sie von den Nöten eines Mädchens, das sich erst sehr über das geschenkte Meerschweinchen freut, bis es ihr von den Mitschülern madig gemacht wird. Hunde sind viel besser als Meerschweinchen. In ihrer Trauer setzt Nele zuerst das Meerschweinchen aus, am Ende aber findet sich eine Lösung, die alle zufrieden stellt. Eine nachdenklich stimmende Geschichte mit stimmigen Bildern von Christa Unzner (Nord-Süd; 32 S.; 26.- DM >>> Amazon)

WENN SALLY FLIEGT ist eine zum Träumen einladende Geschichte über das Fliegen und die Möglichkeiten der Phantasie. Viele Erwachsene vergessen diese Möglichkeiten, doch Sally und ihre Großmutter haben sie sich bewahrt. Colin Thompson findet dafür Worte voller Poesie (übersetzt von Johanna und Martin Walser) und seine Bilder werden die Kinder gewiss immer wieder aufblättern. Eines davon kann sogar als großes Poster an die Wand gehängt werden (Ravensburger; 32 S.; 29,80 DM >>> Amazon).

WIE DAS KAMEL ZU SEINEM HÖCKER KAM ist eine Geschichte voll angelsächsischen Humors von Rudyard Kipling, die er für seine früh verstorbene Lieblingstochter verfasst hat. Das von Wolfgang Harranth exzellent übersetzte Märchen diente Lisbeth Zwerger nun zur Vorlage, um es mit doppelbödig poetischen Bildern, die zum Immer-wieder-Anschauen einladen, gekonnt in Szene zu setzen. In seiner Leinenausstattung auch ein Muss für Bibliophile! (Neugebauer; 24 S.; 29,80 DM >>> Amazon)


ab 7 Jahre
Zum ersten Selberlesen in kurzen Sätzen hat Ivana Jokl ein einfühlsames "Buch" über Freundschaft verfasst, die ansprechenden Illustrationen dazu Eleonore Gerhaher. PAUL IST MEIN FREUND denkt Karli, doch als Paul im Sommer verreist, ist er sich dessen nicht mehr so sicher. Als dann aber eine Karte von Paul ankommt, machen auch Karli die Ferien wieder Spaß. (Nord-Süd; 45 S., 12,80 DM >>> Amazon).

EIN VERRÜCKTER UMZUG ist eigentlich die Geschichte nach einem Umzug. Aber Niko kann sich nicht damit abfinden, dass sein altes, schönes Klettergerüst noch im Garten des alten Hauses ist. Wie dieses Gerüst nun in den neuen Garten gelangt, ist dann eine wirklich komische Geschichte, ausgedacht von Bernhard Hagemann, mit Bildern von Silke Voigt (Ravensburger; 59 S.; 12,80 DM >>> Amazon.)


ab 10 Jahre
In E-MAILS UND GEHEIMNISSE erzählt die in Berlin lebende Autorin Julia Boehme eine flotte Geschichte über das Kennenlernen im Chatroom. Einerseits erhellt sie Internet-Neulingen so manche Zusammenhänge bis zur speziellen Zeichensprache der Smiley-"Emoticons", andererseits wird es gerade besonders spannend als sich "superman", "dracula", "udine" und "zwiebel" im wirklichen Leben begegnen und auch noch gemeinsam einem Fahrraddieb auf die Spur kommen. Die ;-) (das meint: Augenzwinkern) dazu passenden Illustrationen stammen im Übrigen von Christian Zimmer (Loewe; 125 S.; 14,80 DM >>> Amazon).


für Jugendliche und junggebliebene Erwachsene
Nichts gegen das Erörtern und Kennenlernen der Werke von William Shakespeare oder - eine Nummer kleiner - von Gottfried Keller, aber manchmal fragt man sich als besorgter Vater schon, warum an den Gymnasien zumeist (nach wie vor!) das Pferd von hinten aufgezäumt wird und sie bereits und gerade pubertierenden Jahrgängen als "Lesestoff" zugemutet werden müssen. Ist das gezielte Abschreckung? Soll der Leserkreis von Belletristik überschaubar klein sprich "elitär" bleiben? Dabei kann das Abstraktionsvermögen bzw. die Hürde historischer Verfremdung auch mit Klassikern erweitert bzw. genommen werden, die schon vor ein, zwei Jahrhunderten Jugendliche als Zielgruppe hatten. In diesem Zusammenhang ist auf eine verdienstvolle Reihe des Dressler Verlages hinzuweisen: Allesamt als handliche Hardcover ausgestattet, zudem in der jeweils bestmöglichen ungekürzten (Neu-)Übersetzung vorliegend und mit erläuternden Nachworten von bekannten GegenwartsautorInnen versehen, sind in der "Dressler Klassiker"-Reihe Bücher wie Carolls ALICE IM WUNDERLAND, Stevensons DIE SCHATZINSEL, Twains TOM SAWYER oder Vernes IN 80 TAGEN UM DIE WELT nachzulesen - und das jeweils zu dem erschwinglichen Preis von 14,80 DM. Ich selber habe mir daraus nun Barries PETER PAN und Melvilles MOBY DICK zu Gemüte geführt. Einerseits war ich überrascht von der noch vorhandenen Frische beider Texte, andererseits sind hier hundert bzw. hundertfünfzig Jahre alte Weltsichten vertreten, die durchaus einer kritischen Betrachtung wert wären, jugendlichen Lesern aber dem Spannungsgehalt nach immer noch näher und weniger peinlich sind, als z.B. ein Werk wie "Romeo und Julia".


Buechernachlese © Ulrich Karger


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