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Büchernachlese-Extra: Phantastische Geschichten

R.A. Zondergeld + H.E. Wiedenstried

Lexikon der phantastischen Literatur

Weitbrecht Verlag, Stuttgart 1998 , 462 S., ISBN: 3-522-72175-6, >>> Amazon
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Was haben Friedrich von Schiller, Franz Kafka und Stephen King gemeinsam? Alle drei sind mit sehr instruktiven Artikeln im "LEXIKON DER PHANTASTISCHEN LITERATUR" vertreten. Rein A. Zondergeld hat mit tatkräftiger Unterstützung von Holger E. Wiedenstried sein einst bei Suhrkamp erschienenes und längst vergriffenes Werk überarbeitet und stark erweitert. Nach wie vor gilt für ihn die in Abwandlung von Roger Caillois gefundene Definition: "Das Phantastische läßt sich nicht allein als Riss in der Wirklichkeit beschreiben, sondern vielmehr ist der Riss das eine, äußerste Ende auf einer Skala von Wirklichkeitsirritationen, deren Extrem eher einer Verfärbung der Wirklichkeit gleicht." Deshalb entfallen auch Erörterungen zu Autoren von Science Fiction und Fantasy, die keine magisch aufgeladene Alltagswelt, sondern gänzlich neue Welten mit eigenen Gesetzen beschreiben.
Wenn hier Kafka neben King nachzuschlagen ist, dann nur weil die Werke beider Autoren zumindest auf der Handlungsebene den gleichen, siehe oben definierten Strukturen unterworfen sind. Zondergeld gibt damit zugleich den Nachweis, daß die Phantastik weder ein Vorrecht der "dem Trivialen zuneigenden Horror-Autoren noch der Größen der Weltliteratur" ist. Das hindert ihn und seinen Mitautor allerdings nicht an klaren, einschränkenden Stellungnahmen zum Beispiel gegen das "Phänomen" Stephen King. Schillers unvollendeter Roman "Der Geisterseher" wird hierin übrigens als einflußreiches Hauptwerk des deutschen "Schauerromans" gefeiert.
Der Personenteil ist dank seines zweispaltigen Satzspiegels und den eingestreuten Schwarzweiß-Photos sehr lesefreundlich gelungen und wird von einem Sachteil mit allgemeinen Stichworten, einer umfangreichen Bibliographie, einer Filmographie (!) sowie von einem Register ergänzt. Derzeit einzigartig im deutschen Sprachraum hätte dieses solide Werk auch keine Konkurrenz zu fürchten.

Buechernachlese © Ulrich Karger


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