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''Du verbrennst das Kind, Unglückliche!' rief der König entsetzt und stieß seine Frau beiseite.'
Und wie läßt Dimiter Inkiow darauf Thetis antworten?
'Ich will das Kind unsterblich machen, du Blödmann!'
Diese beiden Zitate mögen belegen, was es heißt, selbst mit halbgarem Zeug noch Verkaufserfolge schinden zu wollen. Bislang habe ich den Humor in den Kinderbüchern von Inkiow durchaus geschätzt - nicht zuletzt die 'Ich und meine Schwester Klara'-Geschichten. Doch die sympathische Schnoddrigkeit, die ein Titel wie 'Orpheus, Sisyphos & Co' vorschützt, ummäntelt hier vor allem eine der Zielgruppe und dem Thema völlig unangemessene Schludrigkeit. Es ist sicher begrüßenswert und ein durchaus interessanter Ansatz, mit siebzehn Sagen Sprichwörtliches wie 'Achillesferse', 'Büchse der Pandora' oder 'Tantalosqualen' erläutern zu wollen. Aber welche Kinder in welchem Alter interessiert das? Doch höchstens diejenigen, denen man dann auch nicht 'keusch' Sinn verfälschende und blödelnd zusammengestrichene Fragmente sondern gleich die vollständigen Texte zumuten kann. Eine in sich stimmige Sprachregelung, zeitgemäß, aber keineswegs unschlüssig und anbiedernd parodistisch, verlangt allerdings halt auch größeren Aufwand - nicht von ungefähr werden im Fach Geschichte die 'Griechen' erst ab der 6. Klasse unterrichtet.
Weitere Besprechungen zu Werken von Dimiter Inkiow siehe:
Dimiter Inkiow: Ich und meine Schwester Klara (1994)
Dimiter Inkiow: Orpheus, Sisyphos & Co (2001)